Die Evangelische Markusgemeinde lädt am morgigen Sonntag, dem 5.2.2023 um 10 Uhr zu einem Afrikanischen Gottesdienst in den Chorraum der Markuskirche unter Leitung von Pfarrer Christoph Baumann ein. Mit Gitarren- und Trommelbegleitung werden ausschließlich afrikanische Lieder gesungen, zum Teil aus den kirchlichen Gesangbüchern. Dazu wird eingeladen, sich zur Musik zu bewegen. Warmer Tee steht an den Seiten bereit.
Thematisch wird es im Gottesdienst um den kürzlich verstorbenen südafrikanischen anglikanischen Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, sein Leben und seine Botschaft gehen. Tutu war nach Nelson Mandela wohl lange der bekannteste Südafrikaner. Als Kind eines Lehrers und einer Hausangestellten, wurde er zunächst selbst Lehrer, bevor er in Südafrika und England Theologie studierte und Priester in der anglikanischen Kirche wurde. Er war als Dozent in verschiedenen theologischen Seminaren tätig, übte das Amt des Generalsekretärs des Südafrikanischen Kirchenrates aus, wurde Bischof von Johannesburg, und schließlich der erste schwarze anglikanische Erzbischof Südafrikas. 1984 erhielt er den Friedensnobelpreis als Anerkennung und Unterstützung seiner prinzipiellen Haltung und seiner Arbeit gegen die rassistische Politik der Apartheid. Nach dem Übergang zur Demokratie leitete er Mitte bis Ende der neunziger Jahre Südafrikas größtes Projekt der Vergangenheitsbewältigung, die Wahrheits- und Versöhnungskommission. Er galt als Mann mit hoher Integrität, der es auch wagte, die neue schwarze Regierung für Korruption und andere Missstände zu kritisieren. Er engagierte sich auch weltweit für Überwindung von Unrecht, etwa im Einsatz für Tibet (er war mit dem Dalai Lama befreundet), die Sache der Palästinenser oder auch sein Engagement gegen den Irak-Krieg. Außerdem trat er für die Rechte homosexueller Menschen, gerade auch in Afrika, ein. Als tief spiritueller Mann umfasste sein Engagement auch die Förderung geistlichen Lebens, etwa mit seiner Unterstützung des Zentrums für Christliche Spiritualität in Kapstadt. Am zweiten Weihnachtstag 2021 ist er im Alter von 90 Jahren verstorben.
Jetzt kommentieren: