Gesprächskreis für Angehörige von Menschen mit Demenz

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„Pflege kann nur gut gehen, wenn es den Pflegenden selbst gut geht.“ (Jansen 1995)
Das Familienzentrum der Evangelischen Markus-Kirchengemeinde und der  Seniorenbeirat der Stadt Butzbach bieten einen Gesprächskreis für Angehörige von  Menschen mit Demenz an. Alle Interessierten sind zu einem ersten Treffen am Mittwoch, dem 19.09.2018  von 16:00 bis 17:30 Uhr im Haus Degerfeld, Pohlgönser Str. 15, Butzbach eingeladen.
Häusliche Pflege bedeutet, dass sich pflegende Angehörige oft über lange Zeiträume physischen, psychischen und seelischen Belastungen aussetzen. Die Beweggründe dafür sind unterschiedlich. Tiefe Zuneigung, ausgeprägtes Verantwortungsgefühl und/oder liebevolle Erinnerung an den bisher gemeinsam gegangenen Lebensweg sind Motive, Menschen mit Demenz  im vertrauten Lebensumfeld zu begleiten und zu unterstützen, solange es nur irgend geht. Das kostet jeden Tag viel Kraft. Angehörige  leisten die Pflege meist mit Hingabe oder funktionieren ganz einfach. Sie nehmen sich selbst nicht so wichtig, gehen nur selten zum Arzt, wenn sie einmal krank sind und sie überhören und übersehen bewusst  oder unbewusst Anzeichen von Erschöpfung ihres eigenen Körpers, die sich individuell ganz unterschiedlich bemerkbar machen können.
Die von außen gutgemeinten Ratschläge, wie z. B. , dass der Pflegende auch einmal an sich denken solle, dass er mal „raus“ müsse, sich nicht aus dem Leben zurückziehen oder mal andere Familienmitglieder, Freunde und Bekannte in die Pflege einbeziehen solle, sind für die Betroffenen aus unterschiedlichen Gründen nur schwer realisierbar.
Zur Unterstützung und Stärkung pflegender Angehöriger soll der Gesprächskreis in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit bieten, in einer vertrauensvollen Atmosphäre und in einem vertrauten Miteinander über Erfahrungen und Wünsche, Sorgen und  Nöte, aber auch über positive und motivierende Eindrücke bei der Bewältigung  täglicher Herausforderungen im häuslichen Pflegeprozess zu sprechen.
Geleitet wird der Gesprächskreis von der Sozialwissenschaftlerin, Frau Dr. Ina Weiß,  die aufgrund ihrer früheren beruflichen Tätigkeit und auch aus familiärem Erleben heraus mit den Problemen, die sich aus der Pflege von Angehörigen ergeben können, bestens vertraut ist. Aus vielen Gesprächen, die sie in ihrer Eigenschaft als Leiterin der sozialen Betreuung eines Pflegeheims mit Familien von Hilfe- und Pflegebedürftigen geführt hat, weiß sie, wie wichtig es ist  und wie schwer es sein kann, mit Achtung und Ehrfurcht vor der Einmaligkeit jedes menschlichen Lebens im täglichen Pflegeprozess persönlich zu bestehen.
Für weitere Informationen stehen Dr. Ina Weiß, Tel: 06447-8867211 und Pfarrer Christoph Baumann, Tel: 06033-64882 zur Verfügung.

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